RFID-Projekt

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Profile-HU – Projekt RFID zur Entwicklung innovativer Dienst- und Serviceleistungen der Bibliotheken der HU wird von der Europäischen Union kofinanziert (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)
EFRE

Projektförderung

Europäischer Fonds für Regionalentwicklung (EFRE)

Mit Unterstützung des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und erheblichen Eigenmitteln führt die Universitätsbibliothek das Projekt »PROFILE HU – Projekt RFID zur Entwicklung innovativer Dienst- und Serviceleistungen der Bibliotheken der HU« durch.

Mit Hilfe von RFID-Technik führen wir die Medienausleihe und -rückgabe in Selbstbedienung ein, integrieren Bezahlfunktionen in die Automaten, optimieren die Mediensicherung und verlängern die Öffnungszeiten deutlich.

Die RFID-Funktechnologie erlaubt eine intuitive Bedienung, eine schnellere und ergonomischere Verbuchung und die Verbesserung der Diebstahlsicherung. Durch die Möglichkeit der Selbstbedienung bei Buchausleihe und Rückgabe können die einzelnen Standorte der Universitätsbibliothek auch ohne den Einsatz zusätzlichen Personals erheblich länger geöffnet werden, die Rückgabe von Büchern wird unabhängig von den Öffnungszeiten möglich.

 

Projektlaufzeit

September 2008 – Februar 2013

 

Strategie

Die Universitätsbibliothek verfolgt eine zweigleisige Strategie, welche die Standortkonzentration mit einer grundlegenden technischen Modernisierung verbindet. Die Standortkonzentration hat 2002 mit dem Neubau der naturwissenschaftlichen Bibliothek im Erwin-Schrödinger-Zentrum begonnen. Die Bibliothek vereinigt die ehemaligen naturwissenschaftlichen Zweigbibliotheken mit Ausnahme der Biologie.

Seit dem Jahr 2009 beherbergt das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum 12 Bibliotheken, die ehemalige Zentralbibliothek sowie die geistes- und wirtschaftwissenschaftlichen Fächer.

In der Zweigbibliothek Campus Nord sind derzeit die Fächer Agrarwissenschaften, Biologie und Sportwissenschaft mitsamt ihren Teilbibliotheken zusammengelegt. Es folgen weitere Fächer bis zum Jahre 2015, sodass Ende 2015 statt bisher 31 kleinere Bibliotheken 8 Standorte verbleiben.

 

Vorgehen

Die zeitgleiche technische Modernisierung begann 2009 und wird noch 2012 abgeschlossen. Wir haben im Jahr 2009 mit der Einstellung von 70 studentischen Hilfskräften begonnen, die 5 Millionen Medien der Universitätsbibliothek mit RFID-Etiketten ausstatten.Konvertierung der Medien mit mobiler Station

Folgende Bibliotheken sind bereits 2009 komplett auf RFID umgestellt worden:

  • die Zweigbibliothek Rechtswissenschaft mit ihren etwa 180.000 Medien hat die vollautomatische Ausleihe und Rückgabe an RFID-Selbstverbuchern eingeführt. In der vorher reinen Präsenzbibliothek können Studierende der Humboldt-Universität nunmehr Medien bis zu einer Woche ausleihen. Bei der Ausleihe liegt der Automatisierungsgrad bei 98%, bei der Buchrückgabe bei 99%.

  • die Zweigbibliothek Naturwissenschaften mit ca. 470.000 Medieneinheiten. Der Buchrückgabe- und -sortierautomat erlaubt die Buchrückgabe auch nach Schließung der Bibliothek sowie die Wiederausleihe bereits mehrfach verlängerter Medien. Der Automatisierungsgrad liegt derzeit bei über 80%.

  • die Zweigbibliothek Campus Nord mit rund 460.000 Medien verfügt über eine moderne Buchrücknahme- und -sortieranlage (inkl. Möglichkeit der Wiederausleihe) sowie zwei Selbstverbuchungsautomaten, die sich nach dem Umbau des gesamten Eingangsbereichs harmonisch in das Raumkonzept einfügen. Der Automatisierungsgrad liegt bei Ausleihen und Rückgaben derzeit bei über 85%.

 

Im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum wurden 2,8 Millionen Bände in Freihand und im Magazin mit Transpondern ausgestattet. Eine moderne Buchrücknahme, -sortier- und -transponderanlage wurde in Betrieb genommen. Der 7 Meter breite Eingang wird durch ein 8-fach Gate gesichert. Ein besonders gesicherter Lesesaalbereich erlaubt die Hereinholung von Medien aus dem Freihandbestand, alarmiert aber bei Entnahme von Medien aus dem Forschungslesesaal in die allgemeinen Freihandbestände. Derzeit erfolgen mehr als 80% der Ausleihen und Rückgaben automatisch.

Im Jahr 2011 wurden vier weitere Zweigbibliotheken auf RFID umgestellt:

  • In der Zweigbibliothek Theologie wurden 200.000 Medien und damit der ganze Freihandbestand und ein großer Teil des Magazinbestands mit RFID-Etiketten ausgestattet. Ein Selbstbedienungsgerät dient der Ausleihe und Rückgabe. In der vorher reinen Präsenzbibliothek können Medien nun bis zu vier Wochen ausgeliehen werden. Die Selbstbedienungsquote liegt bei ca. 95% der Ausleihen und Rückgaben.

  • Auch die Zweigbibliothek Germanistik mit ihren gut 150.000 Medien wurde mit der Einführung von RFID von der Präsenz- zur Ausleihbibliothek. Dort stehen zwei Ausleihautomaten und ein auch nach Bibliotheksschließung zugänglicher Rückgabeautomat zur Verfügung, der auch die Wiederausleihe ermöglicht. Ausleihe und Rückgabe erfolgen zu knapp 90% in Selbstbedienung.

  • In der Zweigbibliothek Fremdsprachliche Philologien steht im Eingangsbereich ein Rückgabeautomat - samt Möglichkeit der Wiederausleihe mehrfach verlängerter Medien - zur Verfügung, zwei Ausleihautomaten ermöglichen die selbständige Ausleihe der Mehrzahlt der ca. 230.000 Medien. Knapp 90% der Rückgaben und Ausleihen werden von den Nutzer:innen selbst durchgeführt.

  • Die Zweigbibliothek Asien- und Afrikawissenschaften (ca. 160.000 Medien) ermöglicht die Ausleihe der Medien an einem Selbstverbuchungsautomaten (Automatisierungsquote ca. 70%); die Rückgabe der Medien erfolgt aus organisatorischen Gründen weiterhin an der Theke.

Im Jahr 2012 wurden die Medien der beiden noch verbliebenen Zweigbibliotheken konvertiert:

  • Die Zweigbibliothek Musikwissenschaft (ca. 55.000 Medien) ermöglicht seit Mai 2012 die Ausleihe und Rückgabe der Medien an einem Selbstverbuchungsautomaten. Über 90% der Vorgänge werden von den Nutzern selbst am Automaten erledigt.

  • In der Zweigbibliothek Klassische Archäologie wurden die ca. 30.000 Medien mit RFID-Etiketten ausgestattet. Die Bibliothek bleibt vorerst eine reine Präsenzbibliothek.

 

Teilprojekt "Belegung von Garderobenschränken mit RFID-Karten"

Seit Dezember 2010 werden im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum und in der Zweigbibliothek Campus Nord Garderobenschränke eingesetzt, die mit RFID-Karten geöffnet und verschlossen werden können.Garderobenschränke im Grimm-Zentrum

Die Garderobenschränke stehen Besucher:innen der Bibliotheken jeweils bis zur Bibliotheksschließung zur Verfügung und müssen abends freigegeben werden. Mit den zuvor eingesetzten Garderobenschränken, die nach Einwurf einer Münze abgeschlossen werden konnten, hatte diese Regelung zur Folge, dass viele Schränke nicht genutzt werden konnten, weil sie abends vom Personal aufgebrochen werden mussten. Die zwischenzeitlich angebotenen Schränke, die mit von den Nutzer:innen mitgebrachten Vorhängeschlössern gesichert werden, erschweren ungeplante Besuche in der Bibliothek.

Ergänzend werden deshalb nun Garderobenschränke angeboten, die mit RFID-Karten belegt werden können. Studierende der Humboldt-Universität verwenden ihre CampusCard, externe Besucher:innen können an Automaten eine gegen Pfand eine Mensakarte erhalten und nach dem Besuch wieder zurückgeben.

Es wurden zahlreiche barrierefreie Schränke eingerichtet, die mit Braille-Schrift ausgestattet, unterfahrbar sind und die im Zweifelsfall über besondere Karten für einen längeren Zeitraum belegt werden können.

 

Teilprojekt "Mobile Ausleihe"

Von November 2011 bis Januar 2012 führten wir im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum das Pilotprojekt "Mobile Ausleihe" durch, das die Ausleihe von Medien mit technisch dafür ausgestatteten Smartphones ermöglichte (sog. NFC-fähige Smartphones). Medien konnten direkt am Arbeitsplatz verbucht werden,Bildschirmanzeige am Smartphone nach erfolgter Ausleihe ohne Wege zum Selbstverbucher oder Wartezeiten an der Theke.

Unsere Partnerfirma Bibliotheca RFID hatte uns dafür eine Anwendung ("App") zur Verfügung gestellt, deren Erprobung in Bezug auf Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit Ziel des Teilprojekts war. Da diese App noch nicht für die Öffentlichkeit freigegeben ist, wurden interessierten Nutzer:innen drei Smartphones zur Verfügung gestellt, auf welche die App geladen war. Die Teilnahme am Feldversuch war außerdem mit der Ausgabe eines neuen, RFID-fähigen Nutzerausweises verbunden, der über den aufgedruckten Barcode auch für die Nutzung an den stationären Automaten oder den Ausleihtheken geeignet war.

Mittels einer Nutzerbefragung und wissenschaftlicher Begleitung zu Fragen der Datensicherheit konnten Verbesserungsvorschläge zur Handhabbarkeit der App an die Partnerfirma weitergeleitet werden. Auch wurde die Programmierung einer Passwortabfrage angeregt, wie sie auch an den stationären Selbstverbuchern üblich ist.

Aus unserer Sicht hat der Pilotversuch ergeben, dass Nutzer:innen Interesse an der Anwendung haben, besonders dann, wenn sie auf dem eigenen Smartphone genutzt werden könnte. Dann wären Medienrecherche und Standortsuche über das Primus-Suchportal der UB und Verbuchung für die Ausleihe mit nur einem Gerät, dem eigenen Smartphone, möglich.

 

Teilprojekt "Abholautomaten"

Vorgemerkte Medien wurden an der UB der HU bisher in offenen Freihandregalen für die bestellenden Nutzer ausgelegt. Diese suchten ihre Medien nach den letzten Ziffern ihrer Nutzernummer und liehen sie an den bereitstehenden AusleihautomaFlyer Abholautomaten Jacob & Wilhelmten aus. Erhebungen im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum ergaben im Jahr 2011, dass von diesen bereitgestellten Medien etwa 10 Prozent nicht mehr in den Regalen lagen, wenn die Nutzer sie abholen wollten. In vielen Fällen hatten andere Nutzer diese begehrten Medien in eine der sieben Etagen des Hauses "entführt" und unauffindbar versteckt.

Die UB suchte lange nach einer Möglichkeit, dies zu verhindern und auch das Personal zu entlasten, das nicht nur viel Zeit für die Suche nach Medien aufbringen musste, sondern auch mit - berechtigterweise - unzufriedenen Nutzern zu tun bekam. Gefunden wurde die Lösung schließlich in Abholautomaten, die nur demjenigen Nutzer die Medien ausgeben, der sie bestellt hat.

Außerdem wollten wir die bisher unterschiedlichen Abholorte - Medien für die Nutzung vor Ort mussten an der Theke abgeholt werden - vereinheitlichen und die Nutzungszeiten zu diesen Vor-Ort-Medien erweitern. Zwei große Abholautomaten stehen deshalb im Grimm-Zentrum künftig für die Abholung von Medien zur Verfügung; jeder Nutzer erfährt in einer Benachrichtigung, in welchem Automaten er seine Medien abholen kann. In naher Zukunft werden auch Fernleihen über die Automaten ausgegeben.

Ähnliche Probleme wie im Grimm-Zentrum traten außerdem nur noch im zweitgrößten Standort, der Zweigbibliothek Campus Nord, auf. Auch dort wurde deshalb ein solcher Automat aufgestellt. Der Standort im Innenhof der Bibliothek erlaubt es außerdem, die Zeiten für die Rückgabe der Medien auszuweiten: der Zugang zum Hof ist länger und auch an den Wochenenden möglich, während die Bibliothek geschlossen ist.

Diese Art der automatischen Medienausgabe ist bisher weltweit einzigartig.

 

Veröffentlichungen, Vorträge und Veranstaltungen online

 

Über das Projekt

  • Vortrag Elke Greifeneder, HU Berlin / IBI: "Automat-Benutzer-Interaktion: Ergebnisse einer qualitativen Beobachtung", Wildauer Symposium "RFID und Medien" 2010

 

Aktuelles 2013

  • Januar

    • Upgrade der Bezahlfunktion an allen Ausleihautomaten der UB für die neue Generation von MensaCards, die durch das Studierendenwerk ausgegeben werden.

  • Februar

    • Im Grimm-Zentrum wird im Foyer ein Bezahlautomat in Betrieb genommen; Gebührenzahlung ist nun möglich, ohne die Bibliothek zu betreten.

    • Die Abholautomaten "Jacob" und "Wilhelm" im Grimm-Zentrum werden in Betrieb genommen.

    • Am 28.2. endet das Projekt offiziell.

 

Archiv 2012

Archiv 2011

Archiv 2010

Archiv 2009

 

Anprechpartnerinnen

Projektleitung

Anke Berghaus-Sprengel
Tel.: +49 (0)30 / 2093 - 99290
E-Mail: anke.berghaus-sprengel@ub.hu-berlin.de

 

Projektmanagement

Nina Frank
Tel.: +49 (0)30 / 2093 - 99310
E-Mail: nina.frank@ub.hu-berlin.de

 


Stand: 03.01.2012