„Digitales Netzwerk Sammlungen“ – ein Projekt der Berlin University Alliance

Handlungsempfehlung für die Digitalisierung und strategische Zusammenarbeit im Berliner Hochschulverbund

Publikation 2023 - https://doi.org/10.18452/27760

Sammlungen und Objekte nachweisen und recherchieren, Sammlungen identifizieren und beschreiben; Metadaten erzeugen und vernetzen, Provenienzforschung und Transfer unterstützen – dies sind Stichpunkte, welche die Ziele der Machbarkeitsstudie rund um die wissenschaftlichen Sammlungen der Berliner Universitäten beschreiben.

Blick in die Kristallographische Sammlung

Blick in die Kristallographische Sammlung, Humboldt-Universität © Sammlungsfotografen 2020

An den Berliner Universitäten sind über 90 wissenschaftliche, teilweise einzigartige Sammlungen bekannt. Universitätssammlungen entstehen im Kontext wissenschaftlicher Forschung oder als Grundlage für die Lehre. In einigen Fächern bilden sie eine zentrale Forschungsgrundlage; in ihrer Vielfalt sind sie Grundlage für Fachgeschichte, Wissenschafts- und Kulturgeschichte, Objekt- und Sammlungsforschung. Das gilt sowohl für historische als auch neu entstehende Bestände. Die Berliner Sammlungen sind überwiegend in den Instituten untergebracht, was eine enge Einbindung in Lehre und Forschung begünstigt. Die Vernetzung der Sammlungen ist noch vergleichsweise schwach ausgeprägt und wenig organisiert, was derzeit ihre Nutzung erschwert.

Alle Partner-Einrichtungen der Berlin University Alliance führen dieses Projekt gemeinsam durch. Es wird angestrebt, IT-Systeme und digitale Strategien zu evaluieren, dabei verschiedene Perspektiven der wissenschaftlichen Nutzung, Vernetzung und Erschließung von Sammlungen zu berücksichtigen, ebenso fachspezifische Bedarfe. Mit Fallstudien zu Sammlungen, Nutzungs- und Digitalisierungsszenarien steht am Ende eine Handlungsempfehlung, welche Grundlage für eine nachhaltige Sammlungsinfrastruktur der Berliner Universitäten dienen soll.

In der ersten Förderphase bis zum Mai 2022 wurden Grundlagen geschaffen: die Vernetzung wurde am Standort Berlin und darüber hinaus gefördert, Softwarelösungen evaluiert, Digitalisierungs- und Nutzungsszenarien erprobt. In der zweiten Förderphase bis zum April 2023 werden erprobte Lösungsansätze auf ihre generische Anwendbarkeit geprüft und mit einer gemeinsamen Berliner Sammlungsseite die erste Etappe für ein berlinweites Sammlungs- und Rechercheportal bewältigt.

Die Projektergebnisse und Einblicke in die Fallstudien für ein digitales Netzwerk Berliner Universitäts-Sammlungen werden auf einem Projektblog dokumentiert.

Ein guter, zentraler Nachweis erleichtert und ermöglicht Provenienzforschung, die Zusammenarbeit in der Lehre, wissenschaftliche Kooperationen, Ausstellungen und Citizen-Science-Projekte. Gleichzeitig ist ein solches System aufgrund der Vielzahl von Anforderungen und der Interdisziplinarität eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Studie hat zum Ziel, ein Konzept zu entwickeln und zu evaluieren, das die Sammlungen als wissenschaftliche Ressource erschließt und gleichzeitig den Bedarf der Berliner Sammlungen unterstützt. Auf diesem Weg wird die Vernetzung, Digitalisierung und Sichtbarkeit der Sammlungen bereits gestärkt und IT-Unterstützung für Modellprojekte gegeben.

Die Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen in Deutschland (HU) mit ihrer bundesweiten und internationalen Expertise auf diesem Gebiet begleitet als Partner dieses Projekt, welches in seiner Zielrichtung als übergreifende Nachweisstruktur für Sammlungen ein Novum darstellt. 

Zudem wird der übergreifende und transdisziplinäre Ansatz und die strategische Ausrichtung durch einen Experten-Beirat unterstützt.  

„Digitales Netzwerk Sammlungen“ ist eine Komponente des Arbeitsbereichs „Sharing Resources“ der Berlin University Alliance. Der Zugang zu exzellenter Infrastruktur ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der Förderung von Forschung und der Rekrutierung herausragender Wissenschaftler:innen. Ziel ist es, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und neue Vorhaben gemeinsam und damit effizienter planen zu können. Sammlungen werden als Teil der komplexen Forschungsinfrastruktur angesehen, welche den vier Verbundpartnerinnen transparent und zugänglich sein sollen. 

 

Projektleitung und Kontakt

Dr. Yong-Mi Rauch (UB der HU, Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen)
yong-mi.rauch@ub.hu-berlin.de

Dr. Andreas Brandtner (Direktor der UB der Freien Universität)
brandtner@ub.fu-berlin.de

Jürgen Christof (Direktor der UB der Technischen Universität)
juergen.christof@tu-berlin.de

Prof. Dr. Thomas Schnalke (Leiter des medizinhistorischen Museums der Charité)
thomas.schnalke@charite.de
 

Projektteam

Dr. Michael Müller (IT-Infrastruktur)
michael.mueller@hu-berlin.de

 

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